Drei Jahre lang bewunderte ich im Publikum die Aufführungen des kleinen Ensembles, bestehend aus internationalen Studenten. Drei Jahre war ich stets auf's neue verzückt von der Leistung und dem Engagement, mit dem die jungen Leute an die Sache gingen.
Umso verständlicher war die große Freude, als man an mich mit dem Angebot herantrat, ein Bestandteil dieser Gruppe zu werden. Obwohl ich mir nicht sicher war, dieser Aufgabe gewachsen zu sein, zögerte ich keine Sekunde, meine Teilnahme zu bestätigen.
IDeFix sollte eine ungeahnt positive Erfahrung für mich werden. Der wahnsinnig lockere und angenehm ungehemmte Umgang mit Menschen aus allen Regionen der Welt ließ rasch die gemeinsamen Interessen und Meinungen der unterschiedlichsten Nationalitäten deutlich werden.
Es erfüllt mich mit Stolz, zusammen mit diesen tollen Leuten eine wirklich ansehnliche Show auf die Beine gestellt zu haben.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen Mitwirkenden und Organisatoren für diese tolle Sache bedanken. [tj] |
Sketch-as-Sketch-can lautet das Motto für Stücke von Monty Python, Loriot und Keith Hall. Kurz und gut: Ring frei für eine neue Runde des lDeFix Freistil-Sketch-Theaters, bei der fast alle Griffe erlaubt sind. Diesmal sind es vor allem Promis der Weltgeschichte, die gegeneinander antreten. Der Papst gegen Michelangelo, das bedeutet: Bibeltreue gegen ein bisschen künstlerische Freiheit und ein Känguru. In der beliebten TV-Show „Weltforum" liegen Karl Marx, Lenin, Fidel Castro und Mao Tse-tung mit ihrer klassenkämpferischen Weltanschauung im Clinch,vom rechten Weg abgekommen durch kleine Verlockungen des Kapitalismus. Ein ungarischer Tourist kämpft mit der deutschen Sprache, doch wozu gibt es Sprachführer, diese kleinen praktischen Nachschlagewerke, die einen auch in der Fremde jede Situation meistern lassen. Die Paläontologin Frau Dr. Anne Elk müht sich ab mit ihrer neuen Theorie über den Brontosaurus, besser gesagt: mit der schwierigen Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse einem Laienpublikum zu erklären. In „Best Side of the Story" messen sich die Jets mit den Sharks in unserer Neubearbeitung von Leonard Bernsteins Klassiker „West Side Story". Natürlich tritt auch wieder Peter Sieron an, der Stegreifkomödien-Meister aller Klassen, und ringt im absoluten Freistil mit Pointen aller Art, von denen er in jedem Augenblick während des Theaterabends angefallen werden kann. In der neuen Sketch-Parade von lDeFix harren noch weitere Konflikte wahrhaft tragischen Ausmaßes der Zuschauer. Doch muss auch noch gesagt werden, dass diese Dramen, wie Loriot es ausdrückt, „in gewisser Weise das Gebiet der Komik" streifen, „womit die Gefahr der Unterhaltung nicht ganz auszuschließen ist!"
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Kennen Sie das Gefühl, genau dort zu sein, wo Sie sein sollten? Ich hoffe schon, denn dann werden Sie mich verstehen, wenn ich Ihnen jetzt erzähle, wie ich mich in diesem Semester fühle.
Wir alle wissen, wie international Heidelberg ist. Das war mir aber nie so klar wie in den letzten drei oder vier Wochen. Da die WM In Deutschland stattfand, konnte man eine Unmenge an verschiedenen Trikots und Fahnen auf der Straße sehen und andere Sprachen häufiger hören als Deutsch. Wir alle jubelten und sangen die Fußball-Lieder aus unseren Heimatländern als unsere Mannschaften gegeneinander spielten. Trotz der Internationalität unseres Instituts haben wir bei lDeFix nicht gegeneinander gespielt. Egal wie große Fußball Fans wir sind, wir müssen zusammenspielen. Aber das machen wir gerne. Wir spielen Theater.
Es machte gleich von Anfang an Spaß, auch wenn die Aufgabe, die vor uns lag, uns ein bisschen eingeschüchterte. Wir trafen uns in kleinen Gruppen mit fremden Kommilitonen und lasen das Skript mit unseren komischen Aussprachen durch. Wir erkannten sofort, dass es kein "gut genug" gibt. Wir mussten alles üben, bis zu wir es gut und richtig sagen konnten. Wir versuchten alle, diese schwere Sprache oder wenigstens unsere Texte zu beherrschen. Und so vergingen die Wochen.
Wenn Sie von Leuten umgegeben sind, die Sie mögen, wie können Sie da schlecht gelaunt sein? Sie können es nicht. Deswegen freute ich mich auf die Proben und ließ keine einzige sausen. Sie sollten mich nicht bemitleiden, weil ich Freitag Nacht proben musste.Obwohl es ein bisschen verrückt klingt, wollte ich eigentlich Freitag Nacht proben!
Einfach gesagt, diese Erfahrung war und ist immer noch eine Chance fürs Leben. Man verbessert nicht nur sein Deutsch, lernt viele Leute kennen und bekommt neue Freunden, sondern man erlebt auch die einfache Freude am Theater. Die Stimmung auf der Bühne, wenn man versucht zusammen mit anderen etwas Lustiges zu produzieren, kann man nicht beschreiben. Das ist wirklich eine unvergleichliche Erfahrung.
Das einzige Problem bei dieser Theater-Revue ist, dass das Semester in der Woche nach den Aufführungen vorbei ist. Für manche heißt das "bis zum nächsten Semester", aber für mich heißt das leider, "Tschüss." Wenn ich nach Hause fliege, weiß ich schon, dass ich mich von etwas Besonderem verabschieden muss. Aber, wie gesagt. "the show must go on.". Ich weiß auch, dass ich diese Erfahrung immer bei mir tragen werde. Dieses glückliche Gefühl will ich nicht verlieren. Vielleicht heißt das doch nicht "Tschüss." sondern "bis später."
Wie bereits gesagt, "das Leben ist eine Bühne und wir alle spielen eine Rolle." Ich würde meine Rolle nie tauschen und muss vielen dafür danken. Ich danke Ihnen, den Zuschauern, für ihre Unterstützung. Aber am allermeisten danke ich den Regisseuren und den anderen Schauspielern für alles. Ich übertreibe nicht, Ihr seid ein großer Teil meines Lebens, und ich werde Euch nie vergessen!
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